Der Langedrag-Naturpark in Norwegen
Der Langedrag-Naturpark
Nicht nur irgendein Bauernhof
Manchmal gelangt man an Orte, von denen man sofort weiß: Diesen Ort werde ich so schnell nicht vergessen! Der Langedrag-Naturpark in der Nähe der Stadt Geilo in Norwegen ist einer dieser Orte. Hier reiht sich eine besondere Erfahrung an die nächste: das Gassigehen mit den Ziegen, das Füttern der Wölfe, während man mit ihnen im Gehege sitzt und noch so viel mehr.
Über eine wunderschöne Strecke durch die Wälder von Geilo fahren Sie in Richtung Langedrag-Naturpark. Die Aussicht auf den Pålsbufjorden, die hohen Gipfel und die vielen Bäume ist absolut atemberaubend. Anne, Content Coordinator bei Nordic ist zum ersten Mal in Norwegen und unglaublich dankbar, dass dieser Besuch Teil ihrer Arbeit ist. Der Langedrag-Naturpark ist ein Naturbauernhof in den Bergen bei Geilo. Keiner im Team weiß genau, was sie zu erwarten haben, aber sie sind ausgesprochen neugierig.
Als wir ankommen, sehen wir sofort: Das ist nicht irgendein Bauernhof. Auf jeden Fall keiner, auf den man in Deutschland trifft. Der Park ist unglaublich weitläufig und sofort stoßen wir auf die ersten Bewohner des Parks: umherstreifende Schafe. Sie haben sich nicht aus dem Staub gemacht, sondern bewegen sich frei im Park herum und dürfen sogar in die umliegenden Wälder wandern, wenn ihnen danach zumute ist. Eigentlich gibt es nur drei Tierarten, die hier nicht frei herumlaufen dürfen: Luchse, Wölfe und Füchse. Aber dazu später mehr…
Die erste offizielle Station unseres Tages in Langedrag sind die Ziegen. Zusammen mit Marthe lassen wir die Tiere aus ihrem Gehege. Sie bleiben etwas ratlos stehen, bis Marthe ruft: „Jaaakom!“, und schon laufen sie los. Wir gehen in Richtung des Waldes, wo sie ungehindert grasen können. Heute ist ihnen nicht so danach, denn wenig später treffen wir sie im Park wieder, wo sie wie die Schafe herumtollen.
Mit der Natur verbunden
Die Besitzerin von Langedrag, Tuva, schließt sich uns an. Sie spricht mit viel Leidenschaft über den Grundgedanken von Langedrag: einen sicheren Ort für Tiere schaffen und den Menschen die Natur näherbringen. Ihre Leidenschaft für den Park, vor allem aber für die Tiere, ist unübersehbar. Sie fühlt sich sehr mit der Natur verbunden. Und hier, in dieser Umgebung, wo die Aussichten ins schier Unendliche reichen und die Tiere behutsam umherstreifen, fühlen wir das Gleiche.
Unter Wölfen, Luchsen und (Polar-)Füchsen
In Langedrag können Sie sich drei Tieren nähern, die Sie normalerweise nicht so leicht antreffen können. Gegen eine Gebühr können Sie die Gehege von Wölfen, (Polar-)Füchsen und Luchsen betreten, wo die Tiere nur wenige Schritte von Ihnen entfernt herumlaufen.
Es ist wichtig zu wissen, dass die wilden Tiere, die in Langedrag gelandet sind, einst hierherkamen, weil sie Hilfe brauchten und folglich domestiziert wurden. Sie wurden zusammen mit ihrer toten Mutter am Straßenrand gefunden, fielen von einer hohen Klippe oder wurden, wie im Fall der Polarfüchse, aus einer Pelzfabrik gerettet. Die Tiere haben sich also an die menschliche Aufzucht gewöhnt, auch die später im Park geborenen Tiere. Uns wurde jedoch gesagt, dass es sich um wilde Tiere handelt und wir daher Tuvas Anweisungen genau befolgen sollen.
Die Luchse nähern sich uns, sobald wir ihr Gehege betreten. In meinem Kopf sage ich mir immer wieder, dass ich keine plötzlichen Bewegungen machen soll, aber nach einer Minute verschwindet dieses Gefühl. Die Tiere achten vor allem darauf, ob Tuva etwas zu essen dabei hat und halten einen ausreichenden Abstand. Tuva erklärt uns alles über diese Großkatzen. Dann verzehren sie die Fleischstückchen, die ihnen gebracht werden.
Ich bin sogar noch nervöser wegen der Wölfe. Denn sind Wölfe nicht gefährlich? Sie verschlingen Menschen mit Haut und Haar, nicht wahr? Tuva lacht über dieses Vorurteil, das Menschen gegenüber Wölfen zu haben scheinen. Sie hat eine besondere Beziehung zu diesen Tieren, und ich habe das Gefühl, dass Tuva sich mehr mit den Wölfen als mit Menschen identifiziert. In der Mitte des Geheges sitzen wir in einem Kreis, während sich drei Wölfe um uns herum verteilen. Sie bleiben auf Distanz und kommen Schritt für Schritt näher, um zu sehen, was wir in ihrem Gehege machen. Nicht ein einziges Mal kommen sie uns wirklich nahe. Tuva gibt ihnen etwas Fleisch, das sie sich schnell schnappen und dann genüsslich verschlingen.
Bevor wir das Fuchsgehege betreten, werden wir darauf hingewiesen, dass die Füchse nicht immer in bester Laune sind, sodass wir Glück haben müssen, um sie zu sehen. Doch innerhalb von Sekunden rennen zwei überglückliche, schneeweiße Polarfüchse auf uns zu. Ich bleibe stehen, weil ich erneut denke: Sind Füchse nicht gefährlich? Aber wir dürfen sie streicheln, also versuche ich es ganz vorsichtig. Als ich mich bücke, um den einen Fuchs zu streicheln, springt der andere auf meinen Rücken. Unser Guide Marthe lacht über meinen erschrockenen Blick. Offenbar machen die Füchse das gerne. Ich habe noch nie etwas so Zartes gespürt und schließe die freudigen Wesen sofort in mein Herz. Wie toll, dass diese Flauschbälle hier frei herumlaufen können und nicht als Schals oder Pelzmäntel enden!
Wir besuchen die Rentiere auf dem Bauernhof, die voller Begeisterung auf uns – und vor allem auf das Moos, das wir mit uns tragen – zustürmen. Doch danach verlieren sie schnell das Interesse an uns. Es ist etwas ganz Besonderes, diese Tiere, die ich hauptsächlich aus Weihnachtsgeschichten kenne, aus der Nähe zu bewundern. Und dann ist es Zeit für eine weitere einzigartige Begegnung, nämlich die mit dem König des Waldes, dem Elch!
Uns wird erklärt, dass die Tiere in der Küche von Tuva und ihrer Tochter aufgezogen wurden. Das erklärt sofort, warum sich die Tiere in der Nähe der Frau, die mit ihnen spazieren geht, so wohlfühlen: Es ist Tuvas Tochter. Später dürfen wir uns mit einer Gruppe anderer Besucher im Gehege einreihen, worauf ein Elch auf uns zuschreitet und uns nacheinander ein Stück Karotte aus der Hand frisst. Was für ein gigantisches Tier und was für ein verrücktes Gefühl!
Auf dem Weg von Oslo nach Bergen
Der Langedrag-Naturpark liegt in der Nähe der Stadt Geilo in Zentralnorwegen. Wir sind auf dem Weg von Oslo nach Bergen in der Stadt gelandet, wo wir eine wahnsinnig schöne Zugfahrt unternommen haben.
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